Auf steilem Felsen hoch über dem Tiessenbachtal erhob sich einst die mächtige Burg Scharnstein, von der auch der Ort seinen Namen herleitet.
Die wehrhafte Anlage war auf einer Zugbrücke über den Burggraben zu er-reichen.
Dicke Mauern mit Schießscharten umschlossen den Burghof und Hauptburg mit dem Bergfried. Zur Bewachung wurde hoch über der Hauptburg
der „Mitterturm“ und auf einem noch höher gelegenen Felsen der „Hochturm“ errichtet. Von der Hauptburg führte ein überdachter Wehrgang zum
Mitterturm.
Besonderheiten dieser Burg sind eine Vorratskammer gleich nach dem Eingang rechts oben in einem Felsen und eine Felsenkapelle beim Aufgang vom Tiessenbach aus.
Die Grafen von Rebgau dürften die Burg im 12. Jahrhundert erbaut haben. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten sich verschiedene Adelsgeschlechter als Besitzer der Burg ab, ehe sie 1499 der Habsburger Kaiser Maximilian I. kaufte.
1538 brannte die Burg „wegen Unachtsamkeit“ völlig aus und ist seither Ruine.
Als Helmhart Jörger, der Begründer der Sensenerzeugung im Almtal, die Herrschaft 1584 kaufte, baute er das Schloss „Neuscharnstein“ aus und ließ die alte Burg weiter verfallen.
Seit 1626 ist die Burg im Besitz des Stiftes Kremsmünster.